Die beste Therapie ist die, die gezielt auf die auslösende Ursache wirkt. Folglich ist die ausgedehnte, weitreichende Diagnostik Grundlage einer erfolgreichen Behandlung von Haarwuchsstörungen. Fehlende Ursachensuche ist der Hauptgrund dafür, dass viele frei verkäufliche Mittel, die von Laien empfohlen werden, nicht bei jedem Haarproblem gleich effektiv wirken.
Aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung mit Haarausfall-Patienten wissen wir, dass die meisten Betroffenen instinktiv spüren, wann es nicht mehr stimmt. Wer das Gefühl hat, zu viele Haare zu verlieren, ist deshalb gut beraten, sich an eine Ärztin oder einen Arzt mit profunder Erfahrung bei Haarproblemen zu wenden.
Führt man die entsprechenden Untersuchungen durch, wie mikroskopische Untersuchung und Analyse des Haarwurzelzustandes, kann man die Diagnose stellen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Voraussetzung für ein Wiederwachstum von Haaren ist, dass noch Haarwurzeln vorhanden sind.
Grundsätzlich kann man in der Behandlung von Haarausfall viel mehr erhalten als wiederherstellen, das heißt je früher man mit der Therapie anfängt, desto grösser ist die Chance auf einen guten Erfolg.
Nach der Einleitungsbehandlung, die meist sechs bis zwölf Monate dauert, geht man zur Erhaltungsbehandlung über. Häufig ist es aber eine Dauerbehandlung, hört man auf, fallen die Haare wieder aus. Therapeutisch werden zum Auftragen Minoxidil, Finasterid, topisches Melantonin und Alfatradiol eingesetzt.
Zum Programm gehören ebenso Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis von L-Cystin und Vitaminen des B-Komplexes. Flüssiges Keratin, Traubenkernextrakt, Biotin, Selen und Zink unterstützen als Haarpflege von innen einen gesunden und kräftigen Haaraufbau. In Form von Tabletten gibt es Finasterid oder Minoxidil und in Zusammenarbeit mit Frauenärzten die Pille mit Östrogenen als auch mit Antiandrogene.
Um Haarausfall zu stoppen und das Wachstum anzuregen injizieren Hautärzte vermehrt Wirkstoffe direkt in die Kopfhaut. Haarausfall ist sehr oft zu vergleichen mit der Alterung von anderem Gewebe. Man hat herausgefunden, dass Haarwurzelzellen beispielsweise beim anlagebedingten Haarausfall empfindlich auf oxidativen Stress reagieren, d. h. auf freie Radikale.
Die Theorie besagt, dass freie Radikale das Gewebe schädigen und es vorzeitig altern lassen. Auf den anlagebedingten Haarausfall bezogen würde das bedeuten, dass es sich um eine vorzeitige Alterung des Haares handelt. Darum werden all die genannten Maßnahmen, die die Alterung ein wenig hinausschieben für das Haar als sinnvoll erachtet. Ein gesunder Lebensstil wird zur heutigen Zeit jedoch nie die Genetik austricksen können.
Die Haarpflege stellt die häufigste Form der Haarbehandlung dar und richtet sich nach dem Zustand der Haare und der Kopfhaut sowie individuellen Bedürfnissen. Die Rolle der Shampoo Behandlung ist nicht zu unterschätzen, da Entzündungszustände der Kopfhaut Haarausfall verstärken können, und bereits 15 Minuten Kratzen zu Haarabbrüchen führt. Bei fortgeschrittenem, permanentem Haarverlust empfehlen wir neben haarkosmetischen Maßnahmen (Frisurfestigungsmittel, Haarfärbung), Haarverdichter/Camouflage oder Haarersatz. Die Eigenhaartransplantation stellt die einzige medizinische Methode in der Behebung definierter Kahlstellen im Rahmen des erblich bedingten Haarausfalls bei Mann und Frau dar.
Sie ist keine Alternative zur medikamentösen Behandlung, da diese nach der Transplantation konsequent fortzuführen ist. Es sollen neben den bleibenden Transplantaten die noch vorhandenen eigenen Haare nicht ausfallen, damit nach einer Zeit nicht erneut nachtransplantiert werden muss. Wir bieten Ihnen Haarberatung und -therapien als private Wahlleistung im Rahmen der Gebührenordnung an.
Mit diesem modernen Verfahren können wir Wirkstoffe schmerzfrei, verletzungsfrei und nadelfrei in tiefe Hautschichten bringen, ohne dabei die Barriere der Haut zu verändern - der Schutzfilm bleibt intakt! Es werden hochwirksame Reagenzien eingeschleust, die den Haarwuchs anregen, den Haarausfall mindern und die Kopfhaut pflegen, somit ist eine optimale Vorbereitung auf eine eventuell geplante Haartransplantation gegeben.
Die Jetop Reagenzien enthalten drei Hauptwirkstoffe:Faktoren aus Pflanzenstammzellen können ebenfalls in die Kopfhaut eingeschleust werden, die die Haut vor Umwelteinflüssen schützen und die Hautstammzellen verjüngen. Edelweiss-Extrakt wirkt antioxidativ, hemmt Irritationen der Haut und wirkt beruhigend. Ackerschachtelhalm, mit einem hohen Gehalt an Kieselsäure, fördert den Bindegewebsaufbau von Haut und Haaren sowie immunstimulierende Thymus Vulgaris-Extrakte.
Einer besonderen Form, nämlich dem spannungsbedingten Haarausfall (Alopecia Contentionalis), der vor allem durch Stress verursacht wird, setzen wir die Therapie mit dem botoxähnlich muskelrelaxierenden Bio-Peptid ATX-NAT entgegen. Damit werden Verspannungen der oberen Schädelmuskulatur gelöst und somit die Ursache für die spannungsbedingte Versorgungsstörung der Haarwurzeln beseitigt.
Die zuletzt genannten Behandlungen werden in Kombination mit dem Jetop Hair durchgeführt. Wir empfehlen 6 Anwendungen im wöchentlichen Abstand, anschließend zur weiteren Verbesserung und Stabilisierung eine Behandlung im Monat.
Die Behandlung der Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) mit Diphenylcyclopropenon (DCP) wurde 1977 von Prof. Happle aus Marburg eingeführt. Eine Alopecia areata entsteht, wenn Immunzellen, die sich eigentlich um die Abwehr von Viren, Bakterien und Pilzen kümmern sollen, ihre Aktivität gegen die Zellen in den Haarwurzeln des eigenen Körpers richten. Die Haare werden somit vom Immunsystem als „fremd“ erkannt und deshalb abgestoßen. Mit dem Auftragen von DCP wird praktisch eine Gegenreaktion des Immunsystems ausgelöst, da der Körper auf DCP eine allergische Kontaktallergie (Typ-IV-Allergie) entwickelt. Die topische Immuntherapie mit DCP (Diphencyprone), die eine vergleichsweise hohe Erfolgsquote bei dem kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) hat, wird nur in wenigen spezialisierten Zentren bei Patienten durchgeführt, die einen ausgeprägten Haarausfall aufweisen und bei denen die übrigen Verfahren keinen Effekt gezeigt haben.
Die DCP-Behandlung kann mehrere Jahre dauern, abhängig vom Ansprechen auf die Therapie. In unserer Praxis führen wir diese spezielle Therapie durch. Frau Dr. Karin Beyer promovierte zum Thema: „Therapeutische Induktion eines allergischen Kontaktekzems durch Diphenylcyclopropenon beim Menschen: In-vivo Modell zur Evaluierung allergologischer Nachweismethoden“ und begleitete die Haarsprechstunde der Hautklinik Marburg in der Zeit unter der Führung von Prof. Happle.
Ausführliche Informationen zur DCP-Therapie finden Sie auf der Internetseite www.haarerkrankungen.de